Bad Earth 17: Die neue Menschheit by Weinland Manfred und Schwartz Susan

Bad Earth 17: Die neue Menschheit by Weinland Manfred und Schwartz Susan

Autor:Weinland, Manfred und Schwartz, Susan [Weinland, Manfred und Schwartz, Susan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


4.

»Aylea! Aylea, hörst du mich nicht? Aylea!«

Aylea fuhr hoch und riss sich die VR-Kappe vom Kopf. Verstört blinzelte sie und brauchte einen Moment, sich zurechtzufinden.

Ja, sie war das Menschenmädchen Aylea, nicht die Packa Mashanabá.

»Ja doch, Mama, ich höre dich! Bin ja nicht taub!«, rief sie hastig und fühlte, wie ihr Gesicht heiß anlief. So war das immer, wenn sie sich ertappt fühlte – und das war ziemlich häufig der Fall.

»Dafür hast du aber ganz schön lange gebraucht, um dich zu einer Antwort zu bequemen!«, erscholl die Stimme der Mutter aus Richtung Küche. »Komm her, das Essen ist fertig! Beeil dich und trödle nicht so lange herum!«

»Ich mache ja schon!« Aylea verdrehte die Augen und bewegte die Lippen in einem lautlosen Meckern.

»Jammer nicht, sondern beweg dich!«

Das Mädchen zuckte zusammen. Woher konnte ihre Mutter das wissen?

Diese Frage konnte sich Aylea selbst beantworten: Weil sie ihre Mutter war. Das war manchmal ganz schön nervtötend.

Das Mädchen machte sich auf den Weg ins Esszimmer und war versucht, mit dem Fuß aufzustampfen, als aus dem Bad ein leises Piepsen ertönte.

»Und vergiss nicht, dir die Hände zu waschen!«, erinnerte ihre Mutter.

»Ja, ja«, murmelte Aylea, stapfte zurück ins Bad und hielt die Hände über das Becken. Ein warmer Wasserstrahl, vermischt mit einer wohl duftenden Seife lief über ihre Hände. Nach dem Trocknen wurden sie mit einer pflegenden Lotion eingesprüht.

»Was ist so schlimm daran, sich vor dem Essen die Hände zu waschen?«, fragte Lynn, als Aylea mit missmutigem Gesicht in der Küche erschien.

»Nichts«, antwortete das Mädchen, »aber ich mag diese dauernde Überwachung und Erinnerung nicht. Warum kann ich nicht selbst mal was entscheiden?«

»Worüber beklagst du dich? Es ist gut für dich. Und wenn du volljährig bist …«

»… dann muss ich selbst dran denken, wenn ich den Haushaltshelfer nicht entsprechend programmiere«, vollendete Aylea den Satz und verdrehte erneut die Augen, während der Stuhl sich hinter ihr schwebend in richtige Position brachte, und sie setzte sich. »Aber bis dahin ist es noch so lang!«

»Was für ein Unsinn«, widersprach Lynn, während sie selbst Platz nahm. »Du hast die schönste Kindheit, die man sich vorstellen kann. Ein paar Regeln muss es immer geben.«

»Und wer stellt die auf?«, fragte Aylea herausfordernd.

»Ich, weil ich die Mutter bin«, antwortete Lynn prompt und berührte ein Sensorfeld neben ihrem Teller. Sie lächelte und stupste ihre Tochter an der Nase. »Und deswegen habe ich auch entschieden, dass es heute dein Lieblingsgericht gibt! Zufrieden?«

Jetzt musste Aylea lachen. »Welches meiner vielen?«

»Lass dich überraschen.«

Ein Servierer schwebte mit einem voll beladenen Tablett heran und stellte duftende Speisen und bunte Getränke auf den Tisch.

Aylea lief das Wasser im Mund zusammen. Sie konnte sich nicht erinnern, dass es ihr einmal nicht geschmeckt hätte. Das Essen wurde individuell an die Geschmacksempfindungen und das Hungergefühl jeder Person angepasst und enthielt ausgewogene Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und Kohlenhydrate. Niemand wurde mehr dick, und es gab auch keine starken Gelüste nach ausgefallenen Leckereien, da alles im ausreichenden Maß angeboten wurde.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.